11.4.08

Fruchtfolgenwirrwarr

Als ordentlicher Kleingärtner habe ich mir letztes Jahr fein säuberlich aufgeschrieben, was ich wo angebaut habe, um so die Grundlage für eine sinnvolle jährliche Fruchtfolge zu schaffen - Drei-Felder-Wirtschaft sozusagen.

Jetzt habe ich mich nochmal informieren wollen, was man nacheinander so anbauen kann.

Das habe ich kapiert: Auf Starkzehrer folgen im zweiten Jahr Mittelzehrer und im dritten Schwachzehrer. Dann am besten ne Pause mit Gründünger einlegen.

Ah ja, jetzt mußte ich nur noch rausfinden, welche Pflanzen zu den gierigen und welche zu den genügsamen gehören. Man möchte meinen, darüber bestünde einigermaßen Einigkeit. Weit gefehlt!

Hier zählt man z.B. Erdbeeren und Möhren zu den Starkzehrern und Tomaten sowie Zwiebeln zu den Mittelzehrern, hier dagegen hält man Erdbeeren für Mittelzehrer, Möhren für Schwachzehrer (!), Tomaten (so auch hier) für Starkzehrer und Zwiebeln für Schwachzehrer. Die hier halten Möhren und Zwiebeln für Mittelzehrer und sind bei Tomaten generell gegen Standortveränderungen, da sie "nur im Umkreis ihrer eigenen Ausdünstungen" gedeihen könnten. Zwischenfrage dazu: Was macht denn da jemand, der zum ersten Mal Tomaten anbauen will? Geht gar nicht, wie?
Zurück zur Fruchtfolge: Hülsenfrüchte werden hier und hier als Schwachzehrer bezeichnet, hier jedoch als Mittelzehrer.

Alles klar?

Meine vorläufig einzige Erkenntnis: Gärtner sind auch nicht besser als Juristen - zwei Gärtner, drei Meinungen! Gibt´s einen Richter, der eine Entscheidung fällen kann?

1 Kommentar:

Margit hat gesagt…

Diesem Wirrwarr setze ich meinen eigenen entgegen: Ich pflanze im Gemüsegarten kaum was in Reih und Glied, beachte kaum irgendwelche Regeln von Fruchtfolge und Mischkultur: Wenn ein Platz frei ist, kommt das hin, was grad Platz braucht. Hauptsache, der Platz in den Beeten ist gut genutzt.
Die Ernten bisher waren gut und mein Kopf konnte sich mit anderen wirren Dingen beschäftigen...
Liebe Grüße, Margit

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