31.8.07

Gartenhaus: Da war doch noch was!

Die Aufzählung der am letzten Wochenende und davor erledigten Arbeiten ist unvollständig. Ich wollte nur nicht gleich allzu sehr damit prahlen, was wir geschafft haben ;-)

Hier nun der Rest:

Der Schornstein, den wir ohnehin nicht mehr in Betrieb nehmen dürfen und um welchen herum das Dach nur schwer abzudichten war, wurde von Nicole abgetragen, das entstandene Loch abgedeckt und mit Dachpappe überzogen. Ein paar Hammerschläge nach 13:00 Uhr (Mittagsruhe im Gartenverein von 13:00 - 15:00 Uhr) brachten uns wieder einen Rüffel, verbunden mit der Drohung, es dem Vorstand zu petzen, einer älteren Gfrd´in ein. (Ich frage mich ernsthaft, wieso es ausgerechnet immer die Rentner sind, die auf Lärm am Wochenende so allergisch reagieren, wo sie doch in der Woche alle Zeit der Welt haben, im Garten vor sich hin zu dösen.) Von außen habe ich gar kein Bild, aber von innen sieht´s so aus:

geschlossener Schornstein

Außerdem wurde noch ein neuer Balken eingebaut (den zweiten haben wir am Dienstag dieser Woche am anderen Ende des Raumes montiert).

neuer Stützbalken

Letzte Bedenken, daß das Dach wegen des Abrisses der stützenden Zwischenwand vor einiger Zeit zusammenbrechen könnte, dürften damit ausgeräumt sein.

Schließlich wurde auch die Luke in der Giebelwand, durch die man früher auf den ehemaligen Zwischenboden gelangen und seit der Entfernung der Zwischendecke nur noch auf dem Fußboden aufschlagen konnte, noch zugemauert.

Da sind sie nochmal, der Schornstein und die Luke. Bye, bye!

Regenbogen (05)

Blütezeit: Stockrosenexperiment Teil V - Oh, ah, schööön!

Inzwischen blüht sie wirklich:

Stockrosen (08)

Stockrosen (07)

Gartenhaus: So stellt man sich ein Wochenende vor!

Das vergangene Wochenende hatte es in sich, genau genommen die gesamte letzte Woche.

Nachdem am vorletzten Wochenende ja schon ein bißchen Putz an eine Wand geklatscht wurde, sollte es am Sonnabend dann richtig losgehen. Mit faul rumsitzen war es damit für mich vorbei, denn es war noch allerhand vorzubereiten:
  • abgehackten Putz in den Bauschuttcontainer verfrachten
  • "Fundament" ausschachten
  • Erdreich rund ums Haus ca. 15 cm abtragen und ebene Fläche für das Gerüst schaffen
  • störendes Gerümpel beseitigen
  • Materialbeschaffung
Jeden Tag nach der Arbeit, so ab 18:00 Uhr, waren wir bis spät am Abend beschäftigt, geschachtet wurde teilweise unter Einsatz einer grellen Baulampe.

Das Schubkarrenrad lief heiß und ich mir Blasen. Zuerst dachten wir, das wäre bis zum Wochenende nicht zu schaffen, aber wenn man einmal losgelegt hat und Fortschritte sieht, steigert das die Motivation.

Freilegen des "Fundaments" (01)

Nur eine lag faul rum - und meistens im Weg:

Schlafplätzchen

Problematisch wurde es allerdings mit dem Container, der schon bald gut gefüllt war und die noch abzutragende Erde nicht mehr aufnehmen konnte.

Baustoffcontainer (01)

Baustoffcontainer (02)

Es mußten andere Möglichkeiten der "Entsorgung" gefunden werden. So gewann das Hügelbeet etwas an Höhe und der von uns sauber zu haltende Streifen an der Außengrenze des Gartens bekam auch ne Ladung frischer Erde. Was an altem Kies weg mußte, diente der Ausbesserung von Unebenheiten unseres Pkw-Stellplatzes.

Dort, wo schon alles schön freigelegt war, strich Nicole einen ca. 40 cm breiten Streifen mit einer Bitumen-Grundierung ein, auf die später noch ein Zwei-Komponenten-Anstrich gegen eindringende Feuchtigkeit aufgetragen werden soll.

Freilegen des "Fundaments" (02)

Hinterm Haus wurden wir bis Sonnabend, dem Tag, an dem der Ranklatscher wieder anreiste, allerdings noch nicht ganz fertig. Schließlich mußten wir am Freitag noch in den Baumarkt, um allerlei zu besorgen. Wir mieteten dort gleich einen kleinen Lieferwagen, denn schließlich hatten wir 30 Mörtel-Säcke, ein Faltgerüst, Splitt und drei 2,5 m lange Balken (dazu später) zu transportieren. Bis 18:00 Uhr mußte das Auto wieder zurückgegeben werden, also hieß es schnell alles einkaufen und aufladen. Dumm nur, daß man sich in der Verleihstation, wo wir das vorbestellte Gerüst abholen wollten, unserem Tempo nicht so recht anpaßte. Als wir mit dem beladenen Auto endlich am Garten ankamen, war es bereits 17:30 Uhr! Nun hieß es, Zufahrtsstraße mit dem Auto blockieren, um möglichst nahe ans Gartentor ranzukommen, und sportlichen Einsatz beim Abladen zeigen. Dreißigmal Kurzstreckenlauf mit 25-Kilo-Zementsäcken, zweimal mit je 30 Kilo Splitt, zweimal mit den vergleichsweise leichten Alu-Gerüstteilen und noch dreimal Balkenturnen. Wenn jetzt der Gfrd. Poplitz des Wegs gekommen wäre und sich über die kurzfristige Sperrung der von ihm seit 42 Jahren genutzten Zufahrt aufgeregt hätte, hätten wir wahrscheinlich mit Zementsäcken nach ihm geworfen. So viel Kraft wäre schon noch übrig gewesen... Es rollte indes nur eine verständige Gfrd´in in ihrem Auto heran, der es auf die fünf Minuten Wartezeit nicht ankam. Glück für sie ;-)
Kaum war alles ausgeladen, ging es zackigen Tempos zurück zum Baumarkt, wo wir das Auto schweißdurchnäßt aber "just in time" zurückgaben.

Es konnte also losgehen. 9:15 Uhr am Sonnabend stand der Ranklatscher-Onkel mit seiner (gar nicht faulen) Frau im Gartentor. Rauf auf´s Gerüst und klatsch, klatsch, klatsch.

Verputzen

Für die Ecken des Hauses hatten wir extra Eckputzschienen und Eckschienenmörtel besorgt,

Eckputzschienen

nur kam der Ranklatscher damit nicht klar. Das lag allerdings weniger an ihm, als an den krummen, schiefen Wänden des Hauses, an denen man die Schienen nur schlecht befestigen konnte. So griff er zur althergebrachten Methode mit ein paar geraden Latten und Putzhaken, die wir zum Glück schon von Mathias, dem Lebensabschnittsverschönerer meiner Mutter und Verwalter eines unerschöpflichen Werkzeugfundus, bekommen hatten.

Verputzen der Ecken

Im kulanten Baumarkt unseres Vertrauens nahm man den von echten Maurern nicht benötigten Schnickschnack ohne zu zucken, und obwohl sie doch eigentlich gar keinen Platz für Schnick und Schnack haben, zurück und erstattete das Geld - so lob ich mir das!

Bis Sonntag schaffte der Ranklatscher es, die beiden Seitenwände und die vordere Giebelwand vorzuputzen. Die hintere wird Nicole sich vornehmen, damit der Ranklatscher, wenn er zum dritten Mal bei uns aufschlägt, wirklich nur noch den eigentlichen Putz auftragen, abziehen und verreiben muß, was wohl schon genug Zeit in Anspruch nehmen wird.

Nicole hat für diese Aufgabe auch schon fleißig geübt. Trotz anfänglicher Skepsis meinerseits, was ihre Ranklatsch-Technik anging, hat sie es doch gut hinbekommen, oder?

Nicoles Wand

Meine Tante und ich widmeten uns unterdessen weiter meiner "Wochenaufgabe": Ausschachten und Abraum wegfahren - oder besser: wegtragen, denn durch das im Wege stehende Gerüst konnte ich die Schubkarre nicht mehr nutzen und mußte die Erde eimerweise zu ihren Bestimmungsorten tragen. Also Fitneßstudio braucht man da echt keins - und Schlaftabletten am Abend auch nicht...

So sieht das Haus nach alledem von vorn aus:

verputzte vordere Giebelwand

(Der Herr im gelben T-Shirt, alter Freund des Hauses und gern gesehender Gast, kam als "Bauaufsicht" nur mal auf ein Bierchen vorbei.)

Das Ergebnis eines Wochenendes, wie man es sich am Montag erträumt: einfach mal ausspannen, mal was anderes machen, nicht immer an die Arbeit denken. Gut, mit meinem oder Nicoles Job haben unsere Baumaßnahmen wenig bis gar nichts zu tun, aber dem Ranklatscher gebührt unser Dank für ein Wochenende, das aus seiner Sicht genauso gut auch ein Montag hätte sein können!

21.8.07

Gartenhaus: Sonnen und andere ranklatschen lassen

Am Sonnabend waren wir bis spät in der Nacht auf dem Dresdner Stadtfest. Liquido spielten vor der Semperoper. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen! Entsprechend müde und arbeitsfaul war ich am Sonntag. Da traf es sich gut, daß ich ohnehin (fast) nichts machen konnte.

Wir hatten nämlich Besuch. Meine Tante und mein Onkel waren angereist. Diesmal war es jedoch nicht der Elektro-Onkel, sondern der Bau-Onkel. Ist schon praktisch, wenn die Mutter zwei mit dringend benötigten Fachleuten verheiratete Schwestern hat ;-)

Durch die Entfernung des Außenputzes am letzten Wochenende haben wir uns, was weitere Arbeiten am Haus angeht, selbst etwas unter Zugzwang gesetzt. Allzu lange sollte man die Wände nicht unverputzt lassen, den Winter konnten wir schon gar nicht rankommen lassen. Da waren wir natürlich sehr dankbar, daß meine Tante und mein Onkel kurzfristig aus Leipzig zu uns kamen, um die Lage zu begutachten.

Nach kurzer Begutachtung und der Erörterung, welche Wandverkleidungen sonst noch in Frage kämen, legte mein Onkel auch gleich richtig los. Zuerst versuchte er, auf einer Seite des Hauses das Fundament freizulegen. "Versuchte" deshalb, weil es sowas wie ein Fundament nicht gibt. Wir hatten das schon früher festgestellt, aber er konnte es nicht recht glauben. Im Grunde ist das Haus auf Sand und Bauschutt gebaut worden.

Damit ist es nicht allein, denn fast alle älteren Lauben der Gartenanlage stehen nur auf Dreck. Das hängt damit zusammen, daß das gesamte Gelände früher mal eine Bauschutthalde war, die ab 1924 nach und nach zur jetzigen Gartenanlage umgestaltet wurde, um armen Dresdnern eine Möglichkeit zu geben, sich mit selbst angebautem Obst und Gemüse zu versorgen. Die meisten Lauben wurden denn auch unter minimalem Kostenaufwand errichtet. Dies gilt erst recht für die Häuschen, die 1945 oder kurz danach erbaut wurden und in erster Linie ausgebombten Bürgern als neue Unterkunft dienten. Dazu gehört unseres. Wahrscheinlich wurde es schnell und unter Verwendung von Ziegeln zerstörter Stadthäuser (darauf deuten schwarze Brandspuren auf einigen Backsteinen zumindest hin) hochgezogen.

Aber zurück zu den Arbeiten vom Wochenende:

Auch wenn ein Fundament nicht zu finden war, bestand Einigkeit darüber, daß der unterirdische Teil der Wände gegen Nässeeintritt geschützt werden muß. Das Material hierfür (Bitumenkleisterdings) hatten wir aber nicht vorrätig. Da er nun aber gerade so schön am Arbeiten war, ließ sich mein Onkel davon gar nicht aufhalten, meinte, es müsse sowieso alles vorgeputzt werden, um Risse

Gartenhaus

Gartenhaus

und unebene Stellen

Gartenhaus

auszubessern, schnappte sich einen unserer drei Zementmörtel-Säcke, rührte alles an und begann, mit dem "Ranklatschen" (wieder einen Fachausdruck gelernt). So klatschte er und klatschte, bis kein Zementmörtel mehr übrig und immerhin ca. ein Drittel der Seitenwand vorgeputzt war.

Verputzen (01)

Und was taten wir in der Zwischenzeit?

Nicole rettete unsere Ehre und werkelte fleißig an ihrem Wetterschutz, der das Dach am hinteren Giebel etwas verlängern sollte. Ich hingegen saß in Arbeitsklamotten in der Sonne und unterhielt mich mir meiner Tante, trank Kaffee, aß Kuchen (da durften die Arbeiter natürlich auch mal eine Pause machen) und ließ ansonsten den Lieben Gott einen guten Mann und unsere Laube eine alte Hütte sein.

Naja, umso mehr ist diese Woche noch zu tun. Es müssen die Wände rundherum bis ca. 40 cm Tiefe freigelegt und mit Bitumenkleisterdings eingestrichen werden. Der alte Putz, der noch überall rumliegt und spätere Arbeiten behindern würde, muß in den Bauschuttcontainer, der gestern schon den alten Ofen




















geschluckt hat.

Ofenabriß

Dann müssen wir ein kleines Gerüst ausleihen und ordentlich Material einkaufen, denn am kommenden Wochenende soll schon wieder rangeklatscht werden.

Wenn es in dem Tempo weitergeht, haben wir wirklich bald nix mehr zu tun und müssen weiterziehen - als Sanierungsnomaden sozusagen.

16.8.07

Gartenhaus: Wie bei den alten Römern

Wassersysteme konnten sie ja bauen, die Römer. Lange Zeit galt ihr Wissen um die Aquäduktbautechnik als verschüttet - bis unter dem am Wochenende entfernten Putz der Villa Auenlaenderum uralte Wandmalereien zum Vorschein kamen, welche sich als Baupläne für ein ebensolches Aquädukt entpuppten.

Nicole machte sich dann gestern gleich an die Arbeit. Es galt das Regenwasser vom Dach über eine komplizierte Konstruktion den Zisternen zuzuführen, welche hinter dem Haus ihren Platz erhielten. Zur Umsetzung griff Nicole gestern allerdings auf moderne Materialien zurück: ein Fallrohr mit zwei Abzweigungen und natürlich Regentonnen. Letztere, vier an der Zahl, wurden nebeneinander auf einem eigens dafür gemauerten Podest (man soll ja mit der Gießkanne noch unter den Auslaßhahn kommen) aufgereiht. Die beiden hinteren wurden miteinander verbunden und fangen das Regenwasser der einen Dachhälfte auf, während die beiden vorderen Tonnen über besagtes Aquädukt an die Regenrinne der anderen Dachhälfte angeschlossen wurden.

So stehen die nicht allzu dekorativen Tonnen an einem nicht einsehbaren Plätzchen und nehmen keinen Platz für Beete weg.

Wasserreservoir

Heute regnet´s hier übrigens. Da kann sich das System gleich richtig bewähren.

Melonenernte

Ist so saftig, wie sie aussieht, die Zuckermelone.

reife Zuckermelone

Daß sie geerntet werden wollte, konnte man gut an der gelben Färbung der Schale und an dem angenehmen Geruch, der einem in die Nase stieg, sobald man sich auf ca. einen Meter näherte, erkennen. Zwei grüne, geruchslose Melonen sind noch dran, vielleicht reifen die ja auch noch.

Wenn die globale Erwärmung weiter mitspielt, probiere ich nächstes Jahr mal Wassermelonen. Die sind im Sommer noch erfrischender und mir persönlich schmecken sie auch einen Tick besser.

15.8.07

Stockrosenexperiment Teil IV - Und sie blühen doch!

Na, wer hätte das gedacht?! Nachdem ich die Stockrosenaufzucht im letzten Jahr völlig falsch angegangen war, bestand wenig Hoffnung, daß sie das neue Gartenjahr erleben, an Blüten war gar nicht zu denken.

Nun, überlebt haben sie alle. Einige bringen sogar unsere jungen Heckenpflanzen in arge Bedrängnis, so daß Nicole sie lieber heute als morgen umsetzen würde. Jetzt haben sie aber nochmal einen Aufschub rausgeschunden, denn eine Pflanze setzt Blüten an.

Stockrosen (06)

14.8.07

Gartenhaus: Muskelkater

Wie angekündigt, haben wir uns über´s Wochenende schweres Gerät ausgeliehen, einen Boschhammer. Da der Putz noch nicht überall von alleine abgefallen war, mußte er irgendwie runter. Im Vorstromzeitalter hatten wir schon mit Hammer und Meißel angefangen. Auf diese Weise, hätten wir aber noch lange zu tun gehabt. Mit dem Boschhammer ging´s dagegen relativ fix, wenngleich es nicht minder anstrengend und schweißtreibend war.

Putzentfernung (02)

Putzentfernung (03)

Trotz aller Technik kam auch die traditionelle Methode zum Einsatz, einfach, weil es so noch schneller ging.

Putzentfernung (01)

Ganz fertig sind wir allerdings noch nicht. Außen ist zwar fast alles ab, was runter mußte, aber innen wartet noch ein bißchen Arbeit auf uns. Dort haben wir erstmal die schicken "Glasfliesen" von der Wand

Glasfliesen

und dem Fußboden (!)

Putzentfernung (04)

entfernt.

So ein Wochenende kann eben verdammt kurz sein... Andererseits konnte ich den Boschhammer am Sonntag schon kaum noch halten und war gar nicht böse, ihn wieder aus der Hand legen zu können ;-)

8.8.07

Gartenhaus: Licht am Ende des Gartens

Wenn man sich ein marodes Haus - und sei es nur ein Gartenhaus - ans Bein bindet, ist es vorteilhaft, wenn man Fachleute in der Familie oder im Bekanntenkreis hat.

Seit Montag haben wir Strom in unserem Gartenhaus! Die Getränke sind schon kalt gestellt.

neue Elektroinstallation

Zu verdanken haben wir das (Strom und Kühlschrank) meinem Onkel. Der reiste am Montag Vormittag mit Sack und Pack an. Sogar einen Stromgenerator hatte er dabei.

Generator

Dann werkelte er bis in die späten Abendstunden, und das ist das Ergebnis:

Endlich Licht!

So langsam wurde es aber auch Zeit, denn so ganz ohne Strom ist das (Gärtner-) Leben schon recht beschwerlich. O.k., das bißchen Rasen kann man auch mit dem Handrasenmäher einkürzen, aber die noch anstehenden Bauarbeiten wären ohne Strom eine echte Qual geworden. Einiges an Putz haben wir ja schon von Hand mit einem Hämmerchen abgehackt. Danach hat man platte Daumen und Muskelkater und so richtig vorwärts geht´s auch nicht. Jetzt wird wohl bald ne dicke Hilti zum Einsatz kommen - ratz fatz runter mit dem alten Putz!

Auch das Shreddern von Gartenabfällen ist jetzt wieder möglich. Wieder? Ja, denn wir hatten ja schon mal Strom - "leihweise" von Nachbarn per Verlängerungskabel. Damit war aber im März ganz plötzlich Schluß, und das kam so:

Gleich nach Übernahme unseres Gartens boten uns Nachbarn (Mutter und Sohn, nicht die, von denen wir immer Pflänzchen bekommen) an, daß wir ihre Außensteckdose nutzen könnten, bis wir selbst Strom haben. Man hätte da so ein elektronisches Zählerchen, das man einfach zwischen Stecker und Steckdose schaltet, so daß man die Kosten exakt ablesen kann. Klasse (!), dachten wir, eine echte Hilfe.

Ab und zu nutzten wir den Strom von nebenan zum Sägen, einmal haben wir geshreddert und ein paar Mal was gebohrt.

Im November dann fragte ich Söhnchen Nachbar, was ich ihm schuldig sei. Zur Antwort winkte er ab und meinte, der Zähler zeige 50 Cent. Ich solle es vergessen.

Dieses Jahr benötigten wir den Strom anfangs kaum, bis ich eines schönen Tages Platz in den überquellenden Kompostern schaffen und dazu eine Runde shreddern wollte. Ich lieh mir also den Shredder aus, stöpselte ihn ans Kabel und... nix! Also klopfte ich bei Nachbars und fragte die herbeieilende Mutter Nachbarin, ob sie unseren Strom anstecken könne. Die schnippische Antwort ließ mich rätselnd zurück: "Euer Strom? Wir brauchen die Steckdose nämlich auch manchmal!" "Gut, klar, selbstverständlich, war nicht so gemeint!" Nun steck schon an, meine Leihgebühren laufen, dachte ich. Und sie tat es schließlich auch.

Ich häckselte also vor mich hin und dachte dabei immer wieder über Mutter Nachbarins Reaktion und darüber nach, welche Laus ihr wohl über die Leber gelaufen war.
Nach getaner Arbeit schaffte ich den Shredder zurück. Als ich wiederkam und noch etwas aufräumen wollte, sprach mich der andere Nachbar (der Pflanzenschenker) an und erkundigte sich vorsichtig, ob ich schon mal über eine Baustromanlage als Zwischenlösung nachgedacht hätte. Ihm wäre es ja egal, aber die Nachbarin hätte gefragt. Da war alles klar! Aus irgendeinem Grund paßte es ihr plötzlich nicht mehr, daß wir ihren Strom nutzten, und anstatt es mir selbst zu sagen, tratschte sie mit dem Nachbarn. Der war, weil einseitig informiert, dann auch der Meinung, wir würden uns den Strom "leihen". Daß ich die Bezahlung längst angeboten hatte, konnte er ja nicht wissen.

Da ich es mir mit Mutter und Sohn Nachbar aber nicht unbedingt verderben wollte, tat ich, was ich eigentlich schon länger mal vorhatte: Ich kaufte ihr ein gutes Fläschchen Rotwein und ihm ein Faß Radeberger. So bepackt klopfte ich am nächsten Tag an ihre Laube. Heraus kam Mutter Nachbarin. Ich überreichte ihr meine Präsente und bekam zum Dank ein "Na das ist ja mal eine Geste!" Außerdem hielt ich noch einen Fünf-Euro-Schein in der Hand. Kaum hatte sie den entdeckt, fauchte sie, das würde aber nicht reichen. Auf meine Frage, wie das denn sein könne, schließlich hätte der Zähler im November doch nur 50 Cent angezeigt und seitdem hätten wir kaum mit Strom gearbeitet, erwiderte sie, der Zähler funktioniere doch gar nicht richtig, ihr Sohn hätte ihn schon gar nicht mehr angeschlossen und außerdem sei er dämlich, weil er auf die Bezahlung verzichtet hätte. Ferner könne ich mir ja wohl denken, daß wir nicht nur Strom für 50 Cent verbraucht haben können.
Sie holte dann einen handschriftlichen Zettel herbei, auf dem sie den Durchschnittsverbrauch der Jahre 2000 bis 2005 vermerkt und mit dem Verbrauch 2006 verglichen hatte. Den Mehrverbrauch, der nach ihrer Rechnung € 12,- ausmachte, schrieb sie allein uns zu. Den Zettel könne ich "zum Beweis" behalten. Ja was für ein Beweis soll das denn sein? Der höhere Verbrauch könnte genauso gut auf das lange Gartenjahr und darauf zurückzuführen sein, das Sohn Nachbar länger als sonst in der Laube wohnte und Fernseher, Radio, Satelliten-Receiver, Kühlschrank, Licht und Herd nutzte.
Aber egal, ich wollte mich nicht rumstreiten, gab ihr 12,- Euro und verzichtete auf die "Abrechnung". Dann drehte ich mich um und wollte mich an die Gartenarbeit machen. Mutter Nachbarin quarkte aber nochwas über ihre finanzielle Lage, was ich mir notgedrungen noch anhörte, bei mir aber keine Schuldgefühle auslöste. Hätten sie ihren Mund früher mal aufgemacht, wäre ich der Letzte gewesen, der sich um die Bezahlung des Stroms gedrückt hätte. Kein Verständnis habe ich aber dafür, erst nix zu sagen, Frust anzustauen, mit den Nachbarn zu tuscheln und mich schließlich vollzunöhlen, wenn ich mit einer freundlichen Geste auf sie zukomme.
Noch am Abend diese Tages haben wir unser Verlängerungskabel eingeholt. Seitdem hatten wir keinen Strom mehr - bis Montag - und keinen Kontakt zu den Nachbarn - bis heute - (und was Mutter Nachbarin angeht, kann´s von mir aus so bleiben, warum der Sohn nicht mehr über den Zaun schaut, ist mir unklar).

2.8.07

Gemüse: Gurkenmißbrauch

Geschehen auf einer Familienfeier, deren Teilnehmern wir Gurken mitgebracht hatten:

P1020285

Gemüse: rosa Kartoffelbrei

Es ist nun schon ein paar Wochen her, daß wir unsere Kartoffeln geerntet haben.

Den geringsten Ertrag brachten die Heidenieren (im Foto links oben). Vielleicht war ihr Standort zu schattig. Bei den Ora gab´s ein paar gammelige Exemplare. Die Schwarze Ungarin (im Foto rechts unten) aber fühlte sich bei uns aber offensichtlich recht wohl - guter Ertrag, nix verfault.

Da das Auge bekanntlich mitißt, hat Red Cardinal (Foto links unten) einen entscheidenden Vorteil: Man kann aus ihr wunderbar rosafarbenen Kartoffelbrei herstellen, da das Fruchtfleisch von kleinen farbigen Äderchen durchzogen ist. Da fällt mir ein, daß wir das ja eigentlich während des Besuchs von Nicole´s Schwester und ihrer Tochter machen wollten - verpennt! Aber Kindern gefällt sowas bestimmt. Schließlich färbt die Nahrungsmittelindustrie nicht umsonst vieles bunt ein, was sie ans Kind bringen möchte. Unser Kartoffelbrei wäre da eine ganz natürliche Alternative gewesen.

Kartoffelernte 2007

Mehr aus dem Chaosgarten

Related Posts with Thumbnails