18.5.10

Kräuterburg

Optisch finde ich unsere "Kräuterburg" jetzt nicht sooo schick.

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Diese ollen grauen Beton-Pflanzringe sind wirklich nicht sonderlich dekorativ, zumal wenn man sie so hoch aufschichtet.

Geschliffen wird die Burg dennoch keinesfalls. Immerhin gedeihen die Kräutlein wunderbar, wenngleich sie die Pflanzringe allerdings nicht so überwuchern, wie wir uns das ursprünglich mal eingebildet hatten, und auch dem schillernden Burggrafen mit seiner Frau könnten wir das nicht antun. Die haben´s dort schließlich ideal. Bei Sonne lümmeln sie auf einem der vielen Balkons mit Teichblick, und bei Gefahr im Verzug ziehen sie sich durch kleine Spalten in ihren Bunker zurück.

17.5.10

Pilze aus Tschechien

Ich kann mich erinnern, daß meine Eltern und Großeltern dem Pilzkauf bei unseren tschechischen Nachbarn früher eher skeptisch gegenüberstanden. Hinter der Grenze boten Sammler häufig körbeweise Waldpilze an. Der Haken dabei war, daß so ein Körbchen hin und wieder schon mal mit mehr Zeitungspapier als Pilzen gefüllt war...

Heutzutage ist der Kauf von Pilzen in Tschechien dagegen kein Problem mehr, wenn man einmal von den Schwierigkeiten beim Lesen der "Gebrauchsanweisung" absieht.

Kürzlich waren wir an einem Sonntag - ja, dort ist praktisch immer geöffnet - mal wieder in Usti nad Labem (Aussig). Eigentlich brauchten wir nur etwas Beton, um unser Podest für die neuen Regentonnen fertiggießen zu können. Dann entdeckte Nicole aber Pakete, aus denen an der Seite schon Pilze durch die Folienverpackung wuchsen.

Austernseitlinge 2010 (01)

Da wir den Anbau von Pilzen schon immer mal ausprobieren wollten und man mit diesen fertigen Sets nicht einmal einen Baumstamm braucht, nahmen wir kurzentschlossen eins mit.

Da wir des Tschechischen leider nicht mächtig sind, suchte ich nach einer Anbauanleitung im Internet. Alles ganz easy: Auspacken, nicht zu sonniges Plätzchen suchen, mit einem ca. drei Zentimeter hohen Ring aus Erde umgeben, immer schön feucht halten und zuschauen, wie die Pilze aus dem Boden bzw. dem Strohballen schießen.

Die kleinen Pilzköpfe, die schon im Baumarkt aus der Verpackung herausgewachsen waren, entwickelten sich innerhalb von vier Tagen zu ausgewachsenen Austernseitlingen, die wir zu einem kräftigen Männertagsfrühstück mit Rührei verarbeiteten - lecker!

Austernseitlinge 2010 (02)

Austernseitlinge 2010 (03)

Jetzt warten wir schon ungeduldig auf die zweite Ernte. Wohl wegen des kalten Mistwetters der letzten Tage läßt die aber etwas auf sich warten.

Erschwerende Begleitumstände

Na, wer hat aufmerksam mitgelesen und sich gefragt, was denn wohl die "erschwerenden Begleitumstände" gewesen sein könnten, die dafür sorgten, daß ich für den im Grunde recht simplen Aufbau einer Regentonne fast drei Stunden brauchte?

Nun ja, ich sag´s mal so:

"Machen Sie die Verpackung bitte nochmal, jetzt vielleicht langsamer, auf."

"Wie wäre es, wenn Sie sich so ein Brett mal etwas genauer anschauen würden. Drehen Sie es mal ein bißchen hin und her!"

"Jetzt gehen sie mit der Kamera mal um die Tonne herum und machen dann erst das Foto."

Und so weiter, und so fort.

neue Regentonne (08)

Mit dem Aufbau der Tonne war´s aber noch nicht getan. Anschließend ging´s zu uns nach Hause, um meinen "Blogger-Alltag" zu dokumentieren.

"Scrollen Sie mal!"

"Jetzt überlegen Sie sich schon mal etwas Text. Wir wollen Sie ja dann beim Schreiben filmen."

"Wir machen das jetzt nochmal vom Balkon aus und dann filmen wir vielleicht mal über die Schulter."

Drehteam MDR Garten (01)

Drehteam MDR Garten (02)

So gingen weitere zwei Stunden ins Land, und ich war am Ende geschafft wie seinerzeit nach dem Wochenende voller Schwerstarbeit mit dem Boschhammer.

Alles in allem hat es aber viel Spaß gemacht mit den drei netten Fernsehleuten, und wahrscheinlich werden bei der Ausstrahlung alle außer mir etwas zu lachen haben... Wenn´s nicht ganz so peinlich ist, sage ich Euch, wann die Wiederholung kommt ;-)

In Kürze werden also auch die Gartenfreunde, die neugierig über den Zaun äugten, wissen, was denn da wieder Seltsames beim Auenländer los war.

Nachtrag vom 25.05.2010: Alle, die noch nicht so recht wissen, worum es hier eigentlich geht, können sich ja mal in die MDR Mediathek begeben (ca. ab Minute 23).

3.5.10

Ein Wetter für die Tonne

Kürzlich - wie so oft in diesem Mai - war mal wieder ein richtiges Mistwetter, aber davon läßt sich ein knallharter Kleingärtner bekanntlich nicht in seinem Tatendrang einschränken. Was gäbe es denn für eine bessere Gelegenheit, um eine neue Regentonne aufzubauen?!

Ja, es mußten mal wieder neue Regentonnen her, nachdem die alten den Winter nicht überlebt hatten. Todesursache: Nachlässigkeit - oder nennen wir es ruhig Faulheit. Ich hatte das Wasser nicht abgelassen, es fror natürlich durch und die Anomalie des Wassers sorgte für den Rest.

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Es fragte sich nun, ob man wieder Plastiktonnen anschafft oder sich vielleicht etwas Stabileres und Praktischeres finden läßt. Vor allem schwebte mir z. B. ein klappbarer Deckel vor, um das Wasser bequem entnehmen bzw. die Pumpe versenken zu können, ohne erst den Deckel abnehmen und gar das durch ein Loch im Deckel in die Tonne mündende Regenrohr entfernen zu müssen.

Das Internet half natürlich wieder einmal bei der Suche. Etwas erstaunt war ich, daß die Fässer, welche ich dort ausfindig hatte, in der real existierenden Welt der Baumärkte nicht auffindbar waren. Also orderte ich nach eingehendem Preisvergleich in der Online-Welt zwei Regenfässer eines großen Herstellers von Gartengeräten.

Die bestehen im Wesentlichen aus einzelnen Holzlatten, welche zu einem Zylinder verbunden werden, in den man schließlich einen Sack aus Teichfolie einhängt.

Also zunächst einmal die Einzelteile im strömenden Regen auf der Wiese platzieren (Man braucht etwas Platz für den Aufbau.) und Anleitung studieren.

neue Regentonne (01)

Dann fädelt man zwei Bänder durch die dafür vorgesehenen Ösen von 14 Brettern, dreht diese dann um, platziert weitere Bretter darauf, zieht den Rest der Bänder durch deren Ösen, schraubt zwei Klemmen auf, stellt die Bretter aufrecht und formt daraus einen Zylinder.

neue Regentonne (05)

neue Regentonne (06)

neue Regentonne (09)

neue Regentonne (12)

Im Grunde ist der Zusammenbau also nicht sonderlich schwierig. Am kompliziertesten ist noch das Einhängen des Foliesacks. Trotzdem hat die Prozedur dank erschwerender Begleitumstände fast drei Stunden gedauert.

Fertig sah mein Werk jedenfalls so aus:

neue Regentonne (13)

Die echte Herausforderung, nämlich den Anschluß der Tonnen an unsere Regenrohrkonstruktion, überließ ich dann Nicole, die sie souverän, aber durchgefroren, mit nassen Ärmeln und Rückenschmerzen meisterte.

neue Regentonne (15)

neue Regentonne (16)

2.5.10

Farntastico

Farn 2010 (01)

Farn 2010 (02)

Farn 2010 (03)

Leben am und im Teich

Pflanzen muß man schon hineinsetzen; bei Tieren scheiden sich aber die Geister. Sollte man (Gold-) Fische in einem Gartenteich halten oder tut man damit weder dem Fisch, noch dem Teich einen Gefallen? Wie auch immer; wir haben uns jedenfalls gegen Fische entschieden. Unser Teich ist verhältnismäßig klein, und eine Pumpe etc. haben wir auch nicht installiert.

Umso schöner ist es, wenn sich Teichbewohner ganz von selbst einstellen. Plötzlich hört man gegen Abend ein "Quak, quak", geht auf die Pirsch und siehe da: eine Erdkröte. Nicole konnte sie sogar fotografieren. Einmal im Halbdunkel

Erdkröte 2010 (01)

und dann nochmal heute am hellichten Tag.

Erdkröte 2010 (04)

Ja und dann gibt es noch unsere beiden ständigen Mitbewohner, deren Wohnung in der Kräuterpyramide nach der Anlage des größeren Teiches im letzten Jahr deutlich an Wert gewonnen haben dürfte - Wassergrundstück mit Seeblick vom Balkon, fast wie an der Außen-Alster...

Eidechsen 2010 (01)

neue Bilder der beiden Sonnenanbeter vom 16.05.2010:

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