28.7.08

Schädlinge: Jäger und Sammler

Die meisten Menschen sammeln ja irgendwas. Unsere "Sammelleidenschaft" gilt zur Zeit dem Kartoffelkäfer.

Immer wieder entdecken wir einige Exemplare an unseren Kartoffeln, aber auch die Auberginen schmecken ihm offensichtlich.

Bisher reicht es noch, sie abzusammeln und - je nach Befinden - über den Jordan, über den Zaun ins Niemandsland oder zurück ins Herkunftsland, den hinter unserem Haus gelegenen Nachbarsgarten, zu befördern.

In Letzterem wimmelt es nur so von Kartoffelkäfern, die inzwischen auch schon alles ratzekahl gefressen haben.

Kartoffelkäferplage 2008 (03)

Kartoffelkäferplage 2008 (02)

Kartoffelkäferplage 2008 (04)

Ich fürchte ja, daß es nun, da nebenan alles abgegrast wurde, verstärkt zu illegalen Grenzübertritten kommen wird. Gott sei Dank bin ich nicht an irgendwelche Käferrechtskonventionen gebunden und auch die Unverletzlichkeit des nachbarlichen Gartens wird durch den von mir selbst ausgerufenen Notstand aufgehoben. Wenn die Nachbarn das Problem also nicht bald selbst lösen, werde ich die Terroristen auf deren Boden angreifen. Ich muß nur noch in Erfahrung bringen, welche Waffe der Bande ein schnelles Ende bereitet.

25.7.08

Gartenblogrundgang vom 25. Juli 2008

Seit meinem letzten Rundgang ist ja nun doch ein Weilchen vergangen. Es müßte also einiges zu entdecken geben in unserer kleinen Sparte. Ja, und so ist es auch. Es braut sich nämlich was zusammen.

Unsere gefühlte Gartenblogspartenvorsitzende ist eine Hexe! Sie ist drauf und dran, ganz groß in die Giftproduktion einzusteigen. Vor lauter Verzückung über diese neue Geschäftsidee fällt ihr gar nicht auf, daß die hierfür benötigten Pflanzen gelb sind. Naja, für´s liebe Geld Gold hat sie ihre Prinzipien ja schon einmal über Bord geworfen.

Auch Margit braut im großen Stil. Zwischen ihrem Gebräu und dem der Vorsitzenden gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied: Man hat noch etwas Spaß, ehe man tot umfällt. Aber mal im Ernst: In Österreich hat es offensichtlich viel zu lange geregnet (haben wir ja bei der EM gesehen) und man konnte nicht außer Haus, denn sonst wäre Margit wohl nicht auf die Idee verfallen, alles zu vergären, was ihr in die Finger kommt. Aber das ist nun mal der Lebenszyklus in der Alpenrepublik. Im verregneten Sommer legt man den Vorrat an Depressionskillern für die eisigen und dunklen Winter an.

Schon mal an Margits Fläschchen genippt hat scheinbar die Heike. Wie aufgedreht tanzt sie in ihrem Garten zu Techno-Mucke und sieht überall kleine Haie.

Ulinne muß dagegen nüchtern bleiben. Der simple Grund für ihre Abstinenz ist, daß sie keine Früchte mehr hat, die sie zu Schnaps und Likör verarbeiten könnte. Kleiner Tip für einen Alternativ-Rausch: Statt Rollrasen würde ich Gras anbauen... Klar soweit?

Früchte satt hat Markus. Der wartet aber nicht erst bis daraus Hochprozentiges entstanden ist, sondern berauscht sich ganz alkoholfrei an deren Säure, Bouquet und Abgang. Einmal im Rausch, kann er sogar in die Zukunft sehen.

Das kann ich auch. Zwar tut sich vor meinem geistigen Auge nicht die Zukunft von Äpfeln und Brombeeren auf, aber eins kann ich Euch sagen: Morgen ist Sonnabend und ganz sicher geht da die Welt noch nicht unter. Ihr werdet also nicht umhin kommen, Euch nochmal ans Unkrautzupfen zu machen. Und wer dazu absolut keine Lust hat, der schaue mal zu den wilden Gärtnern rüber. Die wären froh, wenn in ihrem neuen Kleingarten wenigstens etwas Unkraut wachsen würde.

Gespaltenes Verhältnis

Ein gespaltenes Verhältnis habe ich zu unserem Wacholder. Ganz zu Beginn wollte ich das völlig aus dem Leim gegangene Ungetüm eigentlich komplett entsorgen. Nicole intervenierte aber und so wurde er nur radikal zurückgeschnitten. Danach sah er ziemlich besch... aus, nahm aber nicht mehr so viel Platz weg.

Aus zwei Gründen wäre ich ihn gerne los:
  1. Irgendwie erinnert er mich an Friedhofsbepflanzungen.
  2. Birnengitterrost

P1030579

Aus zwei Gründen bin ich aber auch froh, daß er noch da ist:
  1. Mit den Gräsern, Farnen und dem Spargel drumherum ist er inzwischen optisch doch ganz annehmbar.
  2. Unsere Eidechsen verstecken sich gerne darunter, wenn sie nicht gerade ein Sonnenbad nehmen.

wilde Ecke (02)

24.7.08

Bewerbung als ARD-Gesundheitsexperte

Hiermit bewerbe ich mich für die soeben freigewordene Stelle des "ARD-Gesundheitsexperten".

Ich bringe alle notwendigen Voraussetzungen mit:

1. Ich bin kein Mediziner.
2. Ich bin weder promoviert noch (ordentlicher) Professor.

und was am Wichtigsten ist

3. Ich habe ein gutes Verhältnis zu KlosterMelisse. Neben Salbei und anderen Kräutern wächst Zitronenmelisse nämlich reichlich in unserem Garten.

Wer die Vorgänge, die zu dem plötzlichen Personalbedarf bei der ARD geführt haben, nochmal nachvollziehen möchte, fängt am besten damit an und mach dann hier weiter.

Preise über Preise

Mir wurde schon wieder ein Preis verliehen!

Nach sisah, die mir den hier


zukommen ließ, hat mir nun Ulinne das hier


rübergeschoben.

Die "Regeln" für solche Preise verlangen, daß der Empfänger seinerseits vier oder gar noch mehr Blogs mit dem Award beglückt. Das sorgt natürlich für eine epidemieartige Ausbreitung und einen exponentiellen Anstieg der Preisträgerzahl. Irgendwann findet sich dann wahrscheinlich jeder im Club der exzellenten und brillianten Blogger wieder.

Nichtstdestotrotz freue ich mich natürlich über die Awards. Schneeballsystem hin oder her, sie zeigen, daß der Preisverleiher ein Blog gern liest - Punkt. Daß es in diesen Fällen meins ist, bauchmiezelt mich. Vielen Dank also an die edlen Spenderinnen!

Ein Problem habe ich aber doch damit: Die Nominierung weiterer Blogs. Von zweien, die ich nominieren würde, habe ich die Preise ja erst bekommen. Andere haben sie auch schon, und wieder andere wollen sie nicht. Mal schauen; vielleicht fällt mir ja mal jemand auf, wenn ich wieder einen Gartenblogrundgang mache...

Gemüse: Boden- und Kompostdecker

Bodendecker gibt es ja viele, aber wohl kaum einen so effektiven wie den Kürbis ;-) Zwei Pflanzen überwuchern bei uns ein ziemlich großes Beet

Kürbis 2008 (04)

und alle drei Komposter. An die kommen wir schon gar nicht mehr ran.

Kürbis 2008 (03)

"Zum Glück" ist uns bei dem Sch...-Wetter der letzten Wochen eine Regentonne geplatzt, die nun kurzerhand zum Ausweich-Komposter umfunktioniert wurde.

Man sollte sich gut also überlegen, wo man seine Kürbisse hinpflanzt. Beetnachbarn haben´s bei dem Ausbreitungsdrang u. U. sehr schwer, es sei denn, man schnippelt regelmäßig die Triebe ab. Dann läuft man natürlich Gefahr, genau den Trieb zu kappen, an dem eine Frucht gewachsen wäre. Bei uns bildeten sich Kürbisse nämlich erst an schon sehr langen Ausläufern. Da waren die Pflanzen also bereits recht ausladend.

Und so sehen unsere diesjährigen Kürbisse nun aus:

Kürbis 2008 (02)

Ganz anders als die in den beiden vergangenen Jahren. Da hatten wir die Pflanzen von den Nachbarn bekommen; diesmal haben wir sie aus italienischen Samen selbst gezogen.

22.7.08

Obst: Heidelbeer-Degustation

Deg... was? Degustation! Zu Deutsch: Verkostung. Bei gartenvideo.com hat man sich die Bäuche mit Heidelbeeren vollgeschlagen und nach der Verkostung von sechs Sorten eine Rangliste aufgestellt.

Wir haben ja auch seit kurzem einen Heidelbeer-Strauch.

neuer Heidelbeerstrauch

Allerdings habe ich mir den im Baumarkt einfach gegriffen, ohne auf die Sorte zu achten. Erstens gab´s nur eine und zweitens hätte die mir ja sowieso nichts gesagt. Was weiß ich denn, wie welche Heidelbeere schmeckt?! Am besten schmeckte mir bisher die Waldheidelbeere, aber wie man am Anfang des Videos hört, schneidet sie bei Blind-Degustationen (Ich finde das Wort so schön.) im Vergleich zu den Kulturbeeren angeblich gar nicht so gut ab. Hoffentlich hängt noch das Schildchen mit der Sortenbezeichnung an unserem Strauch, denn ich muß doch gleich mal checken, ob unsere Heidelbeere unter den Testkandidaten war und wenn ja, wie sie abgeschnitten hat.

Sofort-Update: Wir haben eine "Hardy-Blue". Um das rauszufinden, mußte ich gar nicht erst in den Garten gehen, sondern einfach nur das Foto bei flickr in Originalgröße anschauen. Da sieht man die Zettel an der gerade gekauften Pflanze und kann sogar erkennen, was draufsteht. Schade, "Hardy-Blue" war bei der Degustation nicht dabei.

21.7.08

Gemüse: Stacheliges Deko-Gemüse

Ich hatte es ja schon mal angedeutet. Neben der Zucchini, für die wir mittlerweile notgedrungen einige neue Verwendungsmöglichkeiten neben dem Verschenken an die Verwandtschaft gefunden haben, ist die Aubergine ein Gemüse, bei welchem sich mir der Grund für dessen Beliebtheit nicht wirklich erschließt.

Gekocht und gedünstet ist sie labberig, gegrillt - je nach Dauer - wie Stroh oder ebenfalls labberig. Unabhängig von der Zubereitungsart hat sie praktisch keinen bzw. einen eher muffigen Eigengeschmack. Erst Gewürze und Knoblauch verleihen ihr Aroma, aber dann, so möchte man meinen, kann man auch gleich Knoblauch mit Gewürzen essen und sich die Aubergine sparen.

Ich möchte an dieser Stelle gleich erwähnen, daß ich mich gern bekehren lasse. Aufgrund der Vielzahl von Auberginenpflanzen in unserem Garten bleibt mir ja auch gar nichts anderes übrig. Also her mit den Rezeptideen!

Das nachfolgende Bild zeigt nur einen Teil unserer Pflanzen (im Vordergrund neben den Studentenblumen). Ungefähr nochmal so viele stehen auf einem zweiten Beet. Außerdem verteilen sich weitere fünf Pflanzen auf verschiedene Beete, wo noch Lücken vorhanden waren.

Auberginenfeld

Viel interessanter als ihr Eigengeschmack ist die Pflanze selbst. Mit ihren silbrig schimmernden, behaarten Blättern, dem violetten Stiel

Auberginenpflanze

und der ebenfalls violetten Blüte

Auberginenblüte

ist sie recht dekorativ.

Beim Berühren der Pflanze ist allerdings Vorsicht geboten, wie Nicole schmerzhaft am eigenen Finger erfahren mußte. Sowohl an den Knospen, als auch vereinzelt an den Unterseiten der Blattstiele befinden sich fiese, kleine Stachel.

Stacheln an Auberginenknospe

Wie man oben ja gesehen hat, haben es einige Pflanzen bereits zur Blüte geschafft. Wenn der Sommer aber so bleibt wie im Moment, werde ich mir über die Verwendung der Auberginen keine allzu großen Gedanken mehr machen brauchen. Sie sind schließlich Südländer und lieben es warm. Die Ernte dürfte dann eher mäßig ausfallen. Wie man hört soll es aber ab Donnerstag auch bei uns wieder sommerlicher werden.

18.7.08

Ick komm´ zu nüscht!

Wir waren in letzter Zeit zwar hin und wieder im Garten, aber immer nur kurz. Gerade mal lange genug, um Zucchinis (die sich in der Küche nun schon stapeln) und Gurken zu ernten. Zu kurz aber, um richtig was zu schaffen, und sogar zu kurz, um ein paar aktuelle Bildchen zu machen. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil im Moment alles ganz gut von alleine wächst und ich ohnehin keine Zeit zum Schreiben gehabt hätte ;-) So isses halt manchmal.

9.7.08

Obst: Neues Erdbeerfeld

Da sie eigentlich nur zum Mähen gut ist und wir sie sonst kaum nutzen, haben wir unserer Wiese ein Stück abgeknappst.

Da, wo schon die Johannisbeeren, die Stachelbeere und die Zierkirsche stehen und neulich auch noch ein Heidelbeerstrauch hinzugekommen ist, haben wir das Gras entfernt und dorthin unsere Erdbeeren umgesiedelt.

Anlage eines neuen Erdbeer- und Strauchobstbeetes

neues Erdbeerfeld

Bei der Gelegenheit, habe ich einige der zweijährigen Pflanzen gleich entsorgt und durch schon gut bewurzelte Absenker ersetzt. Ein paar "Alte" habe ich aber doch behalten, damit die Ernte im nächsten Jahr nicht gar so dürftig ausfällt.

Einen Teil der frei werdenden Flächen benötigt Nicole für eine räumliche Ausdehnung ihres Rosengartens. Zwar sind keine Neuanschaffungen geplant, aber schon jetzt stehen die Rosen eigentlich zu dicht beieinander, was vor allem Pilzbefall begünstigt.

Der andere Teil wurde inzwischen zur Auberginenplantage umgewidmet; dazu aber später mal mehr.

8.7.08

Gartenhaus: Mauerbienchen

Sommer, Wochenende, verputzen - seit letztem Jahr rückte der Ranklatscher etliche Male an, um unser Gartenhaus zu verputzen. Vergangenen Samstag summte er noch einmal wie ein fleißiges Bienchen ums Haus und hat es nun, bis auf ein paar Restarbeiten, die wir vielleicht auch selbst erledigen können, geschafft!

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An ein Bienchen erinnerte nicht nur die Geschwindigkeit, mit der er den letzten Abschnitt fertigstellte, sondern auch das dekorative Schleifchen auf seinem Rücken, welches die Hosenträger vom Rutschen abhalten sollte.

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Wenn ich´s mir genau anschaue, sieht´s eigentlich eher aus wie ne Hummel... ;-)

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4.7.08

Bratkartoffeln mit Bohnen

Zum Tomaten-Gurken-Salat brauchen wir natürlich noch ein Hauptgericht. Für Vegetarier schlage ich Bratkartoffeln mit Bohnen vor. Wir werden noch etwas Schinkenspeck dazugeben und uns ein Steak brutzeln. Bis es soweit ist, müssen wir uns aber noch etwas gedulden. Die Bohnen und Kartoffeln fangen gerade erst an zu blühen.

Bohnen 2008 (06)

Kartoffelblüte 2008

Gurken-Tomaten-Salat

Nachdem einige Tomaten, erschrocken vom zeitigen Startschuß, ja tot umgefallen waren, holen die übrigen nun mächtig auf.

Tomaten 2008 (02)

Sie wollen noch rechtzeitig ins Ziel kommen, um zusammen mit den Gurken zu einem leckeren Salat verarbeitet werden zu können. Die Gurken blühen reichlich und haben auch schon erste Fruchtansätze.

Gurken 2008 (05)

Gurken 2008 (07)

Ich bin mal gespannt, ob unsere Pyramiden die Last tragen können.

Gurken 2008 (06)

Gartenhaus: Nix Finale

Falls der Regen bis morgen mal wieder aufhören sollte, wird weiter verputzt.

Ja, ich war etwas zu optimistisch, als ich uns letzten Freitag schon im Finale wähnte. Die Zeit rennt eben, und wenn die Bauherren es nicht schaffen, das Gerüst schon am Vorabend aufzubauen, ist es fast Mittag, ehe mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden kann.

Außerdem bereitete der Putz Schwierigkeiten. Wir holen immer Mauer- und Putzmörtel der selben Marke. Irgendwann muß der Hersteller aber angefangen haben, die Zusammensetzung zu ändern bzw. andere Ausgangsstoffe zu verwenden. War der Putz früher immer eine recht feine Masse, die sich gut auftragen und anschließend mit dem Reibebrett zu einer glatten Schicht verreiben ließ, enthält er jetzt deutlich mehr grobe Partikel (kleine Steine), die beim Verreiben Kratzspuren hinterlassen. "Habt Ihr ein Filzbrett?", fragte uns der Fachmann, dem nach einigen Versuchen und ein paar wilden Flüchen eine Idee kam, wie er das Problem lösen könnte. "Filzbrett? Nö. Wasn das?" Not macht erfinderisch. Nach kurzem Kramen in der Werkstatt kam der Ranklatscher mit einem Badeschwamm wieder raus, der irgendwie mal seinen Weg in den Garten gefunden hatte. Dieser wurde leicht angefeuchtet und siehe da: Mit kreisförmigen Bewegungen ließ sich der grobe Putz wunderbar glatt verschmieren.

Der Ranklatscher hat sich dann so mächtig ins Zeug gelegt, daß ihm sogar sein schickes, kurzes Latzhöschen platzte und zum Latzröckchen mutierte.

geplatzte Hose
Veröffentlichung mit ausdrücklicher Genehmigung des Ranklatschers ;-)

Ungefähr die Hälfte der Rückwand ist noch zu machen. Finale diesen Samstag? Wir werden sehen...

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2.7.08

Flug verpaßt

Seit ein paar Wochen hatten wir mal wieder Rotschwänzchen zu Gast. Sie hatten bei uns zuhause auf dem Balkon, genauer gesagt auf einem Metallträger unterhalb des darüberliegenden Balkons, ihr Quartier bezogen.

Rotschwänzchen

Es dauerte gar nicht lange bis es aus dem Nest ordentlich piepste und reger Flugverkehr der Vogeleltern einsetzte. Von den Küken war nie was zu sehen.

Als ich aber vorgestern gegen 21:30 Uhr aus dem Garten nachhause kam, hörte ich im Hausflur ein schwaches Piepsen und entdeckte ein kleines Knäuel an der geschlossenen Tür zum Hinterhof. Auch draußen vor der Tür wurde ordentlich Rabatz gemacht. Die Vogeleltern hatten wohl irgendwie mitbekommen, daß ihr Küken sich verflogen hatte und nun eingesperrt war. Mein erster Versuch, die Tür zu öffnen und den Kleinen hinausflattern zu lassen scheiterte. Er flog natürlich in die falsche Richtung und setzte sich auf einen Mauervorsprung im Hausflur. Ich alarmierte daraufhin Nicole, und sie verfrachtete das Rotschwänzchen-Küken vorsichtig auf unseren Balkon. Dort saß es nun ganz verängstigt im Dunkeln. Die Vogeleltern waren inzwischen verschwunden.

Rotschwänzchen-Küken (01)

Tja, was nun? Rund um unsere Wohnung gibt es viele Katzen und Elstern, für die das kleine Rotschwänzchen sicher ein leckeres Betthupferl abgegeben hätte. Dazu wollten wir es eigentlich nicht kommen lassen. Nach einer kurzen Konsultation einschlägiger Internetforen beschlossen wir, das Küken wieder in sein Nest zu verfrachten. Leider befand sich das in über 3 m Höhe, so daß ich gegen 22:30 Uhr nochmal in den Garten fahren mußte, um von dort unsere große Leiter zu holen. Wieder zurück baute ich sie auf, während Nicole dem Rotschwänzchen in der Küche mit einer Pipette einen Drink anbot, der auch dankbar angenommen wurde.

Rotschwänzchen-Küken (02)

Anschließend setzten wir es in sein Nest und hofften, daß seine Eltern wieder zurückkommen würden.

Am nächsten Morgen bemerkte ich nach dem Aufstehen auch schon, daß die beiden "Alten" heftig um unseren Balkom herumflatterten und Spektakel machten, sobald ich mich der Balkontür näherte oder jemand in den Innenhof hinaustrat, um sich auf sein Fahrrad abzuschließen. Von oben piepste es auch fleißig. Da ich zur Arbeit mußte, bekam ich den Ausgang des Geschehens nicht live mit. Nicole berichtete mir aber später, daß die Vogeleltern noch ein ganzes Weilchen immer wieder zum Nest hin und wieder weg flogen, offensichtlich, um den Kleinen zum Fliegen zu animieren. Irgendwann ging die Taktik dann auf. Er flog mit davon und es kehrte Ruhe ein.

Jetzt können wir unseren Balkon nach ca. drei Wochen endlich wieder nutzen, ohne gleich vollgegackert zu werden.

Suchbild

Sie haben sich ihrer birnengitterrostigen Umgebung gut angepaßt, die Marienkäfer. Wieviele sind es?

P1030588

Naja, so schwer war´s dann ja doch nicht, oder?

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