Am Sonnabend waren wir bis spät in der Nacht auf dem Dresdner Stadtfest. Liquido spielten vor der Semperoper. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen! Entsprechend müde und arbeitsfaul war ich am Sonntag. Da traf es sich gut, daß ich ohnehin (fast) nichts machen konnte.
Wir hatten nämlich Besuch. Meine Tante und mein Onkel waren angereist. Diesmal war es jedoch nicht der Elektro-Onkel, sondern der Bau-Onkel. Ist schon praktisch, wenn die Mutter zwei mit dringend benötigten Fachleuten verheiratete Schwestern hat ;-)
Durch die Entfernung des Außenputzes am letzten Wochenende haben wir uns, was weitere Arbeiten am Haus angeht, selbst etwas unter Zugzwang gesetzt. Allzu lange sollte man die Wände nicht unverputzt lassen, den Winter konnten wir schon gar nicht rankommen lassen. Da waren wir natürlich sehr dankbar, daß meine Tante und mein Onkel kurzfristig aus Leipzig zu uns kamen, um die Lage zu begutachten.
Nach kurzer Begutachtung und der Erörterung, welche Wandverkleidungen sonst noch in Frage kämen, legte mein Onkel auch gleich richtig los. Zuerst versuchte er, auf einer Seite des Hauses das Fundament freizulegen. "Versuchte" deshalb, weil es sowas wie ein Fundament nicht gibt. Wir hatten das schon früher festgestellt, aber er konnte es nicht recht glauben. Im Grunde ist das Haus auf Sand und Bauschutt gebaut worden.
Damit ist es nicht allein, denn fast alle älteren Lauben der Gartenanlage stehen nur auf Dreck. Das hängt damit zusammen, daß das gesamte Gelände früher mal eine Bauschutthalde war, die ab 1924 nach und nach zur jetzigen Gartenanlage umgestaltet wurde, um armen Dresdnern eine Möglichkeit zu geben, sich mit selbst angebautem Obst und Gemüse zu versorgen. Die meisten Lauben wurden denn auch unter minimalem Kostenaufwand errichtet. Dies gilt erst recht für die Häuschen, die 1945 oder kurz danach erbaut wurden und in erster Linie ausgebombten Bürgern als neue Unterkunft dienten. Dazu gehört unseres. Wahrscheinlich wurde es schnell und unter Verwendung von Ziegeln zerstörter Stadthäuser (darauf deuten schwarze Brandspuren auf einigen Backsteinen zumindest hin) hochgezogen.
Aber zurück zu den Arbeiten vom Wochenende:
Auch wenn ein Fundament nicht zu finden war, bestand Einigkeit darüber, daß der unterirdische Teil der Wände gegen Nässeeintritt geschützt werden muß. Das Material hierfür (Bitumenkleisterdings) hatten wir aber nicht vorrätig. Da er nun aber gerade so schön am Arbeiten war, ließ sich mein Onkel davon gar nicht aufhalten, meinte, es müsse sowieso alles vorgeputzt werden, um Risse
Wir hatten nämlich Besuch. Meine Tante und mein Onkel waren angereist. Diesmal war es jedoch nicht der Elektro-Onkel, sondern der Bau-Onkel. Ist schon praktisch, wenn die Mutter zwei mit dringend benötigten Fachleuten verheiratete Schwestern hat ;-)
Durch die Entfernung des Außenputzes am letzten Wochenende haben wir uns, was weitere Arbeiten am Haus angeht, selbst etwas unter Zugzwang gesetzt. Allzu lange sollte man die Wände nicht unverputzt lassen, den Winter konnten wir schon gar nicht rankommen lassen. Da waren wir natürlich sehr dankbar, daß meine Tante und mein Onkel kurzfristig aus Leipzig zu uns kamen, um die Lage zu begutachten.
Nach kurzer Begutachtung und der Erörterung, welche Wandverkleidungen sonst noch in Frage kämen, legte mein Onkel auch gleich richtig los. Zuerst versuchte er, auf einer Seite des Hauses das Fundament freizulegen. "Versuchte" deshalb, weil es sowas wie ein Fundament nicht gibt. Wir hatten das schon früher festgestellt, aber er konnte es nicht recht glauben. Im Grunde ist das Haus auf Sand und Bauschutt gebaut worden.
Damit ist es nicht allein, denn fast alle älteren Lauben der Gartenanlage stehen nur auf Dreck. Das hängt damit zusammen, daß das gesamte Gelände früher mal eine Bauschutthalde war, die ab 1924 nach und nach zur jetzigen Gartenanlage umgestaltet wurde, um armen Dresdnern eine Möglichkeit zu geben, sich mit selbst angebautem Obst und Gemüse zu versorgen. Die meisten Lauben wurden denn auch unter minimalem Kostenaufwand errichtet. Dies gilt erst recht für die Häuschen, die 1945 oder kurz danach erbaut wurden und in erster Linie ausgebombten Bürgern als neue Unterkunft dienten. Dazu gehört unseres. Wahrscheinlich wurde es schnell und unter Verwendung von Ziegeln zerstörter Stadthäuser (darauf deuten schwarze Brandspuren auf einigen Backsteinen zumindest hin) hochgezogen.
Aber zurück zu den Arbeiten vom Wochenende:
Auch wenn ein Fundament nicht zu finden war, bestand Einigkeit darüber, daß der unterirdische Teil der Wände gegen Nässeeintritt geschützt werden muß. Das Material hierfür (Bitumenkleisterdings) hatten wir aber nicht vorrätig. Da er nun aber gerade so schön am Arbeiten war, ließ sich mein Onkel davon gar nicht aufhalten, meinte, es müsse sowieso alles vorgeputzt werden, um Risse
und unebene Stellen
auszubessern, schnappte sich einen unserer drei Zementmörtel-Säcke, rührte alles an und begann, mit dem "Ranklatschen" (wieder einen Fachausdruck gelernt). So klatschte er und klatschte, bis kein Zementmörtel mehr übrig und immerhin ca. ein Drittel der Seitenwand vorgeputzt war.
Und was taten wir in der Zwischenzeit?
Nicole rettete unsere Ehre und werkelte fleißig an ihrem Wetterschutz, der das Dach am hinteren Giebel etwas verlängern sollte. Ich hingegen saß in Arbeitsklamotten in der Sonne und unterhielt mich mir meiner Tante, trank Kaffee, aß Kuchen (da durften die Arbeiter natürlich auch mal eine Pause machen) und ließ ansonsten den Lieben Gott einen guten Mann und unsere Laube eine alte Hütte sein.
Naja, umso mehr ist diese Woche noch zu tun. Es müssen die Wände rundherum bis ca. 40 cm Tiefe freigelegt und mit Bitumenkleisterdings eingestrichen werden. Der alte Putz, der noch überall rumliegt und spätere Arbeiten behindern würde, muß in den Bauschuttcontainer, der gestern schon den alten Ofen
Nicole rettete unsere Ehre und werkelte fleißig an ihrem Wetterschutz, der das Dach am hinteren Giebel etwas verlängern sollte. Ich hingegen saß in Arbeitsklamotten in der Sonne und unterhielt mich mir meiner Tante, trank Kaffee, aß Kuchen (da durften die Arbeiter natürlich auch mal eine Pause machen) und ließ ansonsten den Lieben Gott einen guten Mann und unsere Laube eine alte Hütte sein.
Naja, umso mehr ist diese Woche noch zu tun. Es müssen die Wände rundherum bis ca. 40 cm Tiefe freigelegt und mit Bitumenkleisterdings eingestrichen werden. Der alte Putz, der noch überall rumliegt und spätere Arbeiten behindern würde, muß in den Bauschuttcontainer, der gestern schon den alten Ofen
geschluckt hat.
Dann müssen wir ein kleines Gerüst ausleihen und ordentlich Material einkaufen, denn am kommenden Wochenende soll schon wieder rangeklatscht werden.
Wenn es in dem Tempo weitergeht, haben wir wirklich bald nix mehr zu tun und müssen weiterziehen - als Sanierungsnomaden sozusagen.
Wenn es in dem Tempo weitergeht, haben wir wirklich bald nix mehr zu tun und müssen weiterziehen - als Sanierungsnomaden sozusagen.
4 Kommentare:
Hallo,
Ihr zwei habt ja schon wieder fleißig gearbeitet.
Wir sind erstaunt, dass der Ofen schon völlig verschwunden und der Container bereits da ist.
Liebe Grüße bis zum Wochenende vom Ranklatscher und seiner faulen Frau
Ich erblasse vor Neid angesichts so nützlicher verwandtschaftlicher Bande! Sieht gut aus, das Rangeklatschte! ;-)
So ein Zufall, wir haben am Wochenende auch ranklatschen lassen - Eltern sind manchmal doch recht praktisch.
Sanierungsnomaden - das ist gut! Wenn ihr mal des Wegs an uns vorbeizuziehen gedenkt, macht doch ein wenig Halt, wie die Fernsehwerbung so schön sagt: Es gibt immer was zu tun!
Liebe Grüße, Margit
Ranklatschen, ich kenne nur ranklotzen, ist aber auch nicht bayrisch. Eure geschickten Handwerker sind ja fast in Gefahr, einmal entführt zu werden ( auch so wie in der Fernsehwerbung ). Mann, was für ein Glück, bei dem Vorhaben brauht Ihr das allerdings auch.
Liebe Grüße vom Wurzerl
P.S. und schön weiterklatschen, gelt
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