10.12.09

Tulpenmanie

Dubai, Griechenland, Hong Kong - Spekulationsblasen, wohin man schaut. Heutzutage bilden die sich um schnöde Dinge wie Immobilien, Rohstoffe und Finanzprodukte, die nichtmal der Bankberater versteht. Geradezu sympathisch und nachvollziehbar erscheint da eine längst geplatzte Spekulationsblase, die sogenannte "Große Tulpenmanie".

Ich kann schon verstehen, daß man verrückt nach diesen Blumen ist, zeigen Sie doch farbenprächtig das Ende des meistens grauen und matschigen Winters an. Und so habe auch ich einiges Geld in Tulpen investiert, zuletzt allerdings vergangenes Jahr. Der Eine oder die Andere mag sich erinnern: Obwohl wir schon etliche Tulpen im Garten hatten, konnten wir nicht annähernd mit unserem Nachbarn mithalten. Getrieben von Sportsgeist (und etwas Neid) haben wir zum ultimativen Gegenschlag ausgeholt und eine 100er-Packung Tulpenzwiebeln gekauft. Das Ergebnis konnte sich in diesem Frühjahr sehen lassen.

Als sie abgeblüht waren, habe ich die Tulpenzwiebeln ausgegraben, eingelagert, faulige Exemplare aussortiert und pilzbefallene Häutchen abgepellt. Bereits beim Ausgraben schwante mir, daß das Wiedereinbuddeln etwas längern dauern könnte...

Die Zwiebeln hatten sich vermehrt wie die Karnickel.

Tulpenzwiebeln 2009

Hinzu kamen dann noch mehrere Tüten mit Tulpen, Hyazinthen, Krokussen und Narzissen, die Nicoles Mutter in ihrem Garten nicht mehr untergebracht und daher zu uns geschickt hat.

Wegwerfen kam natürlich nicht in Frage, also wurden alle Zwiebeln im Erdbeerfeld und dem neuen Staudenbeet versenkt, wenn ich auch am Ende kaum noch eine freie Stelle gefunden habe.

Bei ein paar klitzekleinen Tulpenzwiebeln war es mir dann doch zu doof, sie einzeln zu setzen. Also habe ich auf einem Beet - natürlich auch am Zaun zum "gegnerischen" Garten - einfach eine kleine Kuhle geschaufelt und die Zwergzwiebeln da reingeschüttet.

Jetzt warten wir mal ab, ob der Nachbar uns dieses Mal den Gefallen tut, am Wettstreit teilzunehmen, nachdem er sich im vergangenen Frühjahr ja eher zurückgehalten hatte.

4 Kommentare:

Henriete hat gesagt…

Danke für diese nützliche Infos und Tipps. Bin eigentlich auch ein großer Fan von Tulpen...Sehr interessanter Blog, danke.

Margit hat gesagt…

Hier sieht man ja vor lauter Tulpen den Wald nicht mehr, nein, äh, das Beet.
Habt ihr denn die nachbarlichen Tulpenaktivitäten für kommendes Jahr ausspioniert? Was, wenn er euren Blog liest? Hm. Na, mal abwarten, die Zaungäste sind gespannt.
Ich hab dieser Tage auch noch ein Säckchen Tulpenzwiebeln und eines mit Narzissen in einem der vielen "hinteren Winkel" unserer Werkstatt gefunden. Nun ist es wohl zu frostig, um sie noch zu verbuddeln. Vielleicht kann ich meinen inneren Schweinehund niederkämpfen und die Fundstücke in ein paar Blumentöfe packen.
Liebe Grüße, Margit

auenlaender hat gesagt…

Der Nachbar läßt nicht nicht in die Karten schauen. Er kommt immer nur früh, gärtnert dann wahrscheinlich wie irre und ist spätestens gegen 11 Uhr wieder verschwunden. Wir sehen ihn daher nur, wenn wir am Wochenende mal etwas zeitiger aus dem Quark und in den Garten kommen. In der Woche sind wir eh selten im Garten, und wenn, dann erst nach der Arbeit - zu spät, um den Nachbarn noch beim Zwiebelnpflanzen zu erwischen.

Daß er den Blog ließt, halte ich für unwahrscheinlich. Ich kann mich irren, aber das Internet ist nicht unbedingt das Medium seiner Generation.

Ist Euer Boden denn schon richtig tief gefroren. Wenn nicht, könntest Du die Zwiebeln schon noch versenken. Ich habe gerade erst irgendwo (nur wo?) gelesen, daß man das ruhig noch im Dezember machen kann.

Flüge USA hat gesagt…

Also ich dachte schon, dass nur meine Tulpen ein Fall für sich wären, aber die vermehren sich wirklich wie die Karnickel ;)
Werde wohl einige verschenken müssen, so viel Platz habe ich leider nicht! :D

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