Wir haben zwei kleine Teiche. Der eine ist eine ca. 60 cm tiefe Tonne, die wir vom Vorbesitzer des Gartens voller stinkendem Schlick geerbt und rekultiviert haben. Der zweite Teich ist ein handelsübliches Kunststoff-Becken, das wir direkt vor unserer Terrasse eingelassen haben.
Anfangs hielten wir es für eine gute Idee, um den Teich herum einfach Rasen anzulegen. Das frische Grün sah zunächst auch ganz gut aus, was aber nicht lange anhielt. Immer wieder zeigten sich kahle Stellen, und wenn das Gras zu hoch war, sah es einfach wüst aus. Beim Mähen mit dem Rasentrimmer flog regelmäßig alles ins Wasser, so daß man es abfischen oder gleich die Rasenschere benutzen mußte. Am Becken selbst störte uns, daß man immer den wulstigen schwarzen Beckenrand sah, der nicht gerade dekorativ ist. Und weil die Gezeiten, sprich wechselnde Wasserstände durch Verdunstung und Wiederauffüllen, die Teicherde von der kleinen Flachwasserzone in den tieferen Beckenbereich spülten und daher die Sumpfdotterblumen immer wieder mit nackten Wurzeln dastanden, mußte ich ihnen Wasserpflanzentöpfe verpassen, die natürlich über den Teichrand hinausschauten. Alles in allem war der Teich ein ziemliches Provisorium.
Eine Lösung mußte her!
Zuerst habe ich am nahen Elbufer einige schöne, rundgeschliffene Steine gesammelt und damit die Töpfe der Sumpfdotterblumen versteckt.

Am Sonntag dann wurde der "Rest" erledigt. Das Gras mußte entfernt und die darunter verborgenen Krokuszwiebeln gesichert werden.
Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch um den Bambus herum eine Plastik-Beetumrandung eingegraben, um dessen Ausbreitungsdrang etwas zu zügeln.

Nun konnte alles wieder mit Erde aufgefüllt werden. Anschließend wurden größere und kleinere Steine in Position gebracht.
Darunter war auch der große weiße im Hintergrund. Den hatten meine Mutter und Mathias letztes Jahr im Wald entdeckt und sind gleich nochmal mit der Schubkarre losgezogen, um ihn für uns in Sicherheit zu bringen. Das schwere Ding zeigte sich allerdings bockig, machte sich bei Be- oder Entladen selbständig und fiel Mathias auf den Fuß. Ein so unter Einsatz des großen Zehs ergatterter Stein hat natürlich ein exponiertes Ehrenplätzchen verdient.

Ein neues Plätzchen fanden auch der wasserspeiende Frosch, die Agave und der neue Aztekenofen, der auf unserer kleinen Terrasse eigentlich im Weg stand. Er ragt jetzt größtenteils in den Teichbereich hinein und nimmt auf der Terrasse kaum noch Platz weg.
Bepflanzt habe ich das ganze dann noch mit weißem und rotem Moossteinbrech, einer Grasnelke, Glockenblumen, Vergißmeinnicht, Hauswurzen und Mauerpfeffer. Die Grasnelke und die beiden Moossteinbrech hatten wir kürzlich mal bei einem Lebensmittel-Discounter erstanden, wo sie uns vor dem Wochenende geradezu anflehten, sie mitzunehmen. Die übrigen Pflanzen hatten wir alle schon im Garten. Gerade Mauerpfeffer und Vergißmeinnicht hatten sich so stark ausgebreitet, daß sie ihre Beetnachbarn zu überwuchern drohten - günstige Gelegenheit also, etwas abzustechen und andernorts wieder einzupflanzen.




Außer den Sumpfdotterblumen und dem Schilf gibt es natürlich auch im Teich selbst noch weitere Wasserpflanzen, die es allerdings noch nicht bis an die Wasseroberfläche geschafft haben.
Hundertprozentig zufrieden bin ich allerdings noch nicht. Noch immer stört mich der schwarze Beckenrand am linken Teichende. Dort ist die Tiefwasserzone. Um den Rand auch dort unter Kies verschwinden zu lassen, müßte man im Teich viele große Steine aufschichten, wodurch das kleine Becken fast ausgefüllt würde; also wird es wohl so bleiben.
Unsere Erdkröte hat die Umgestaltungsmaßnahmen übrigens den ganzen Tag aus den Tiefen des Teichs heraus beobachtet. Ab und zu tauchte sie mal auf, um Luft zu schnappen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß sie sich fragte, warum sie gerade an diesem Tag ausgerechnet den falschen Teich aufgesucht hatte. Gestern saß sie dann auch wieder im runden Teichbecken. Sie wollte wohl nicht riskieren, noch einmal einen ganzen Tag lang Bauarbeiten ertragen zu müssen.
Nachtrag vom 07. Mai 2008: Ich habe heute entdeckt, daß das
Wilde Gartenblog ein Blogprojekt Gartengestaltung veranstaltet.

Da es gerade so gut paßt, werde ich mich mit dem neu gestalteten Teich mal bewerben, wenngleich ich mir nicht allzu große Chancen ausrechne, wenn ich auf Projekte wie z. B. das von
Margit schaue. Vielleicht sollten wir ja gleich mit dem ganzen Garten teilnehmen. Den haben wir schließlich seit 2006 ordentlich umgekrempelt. Dann müßte ich aber fast das komplette Blog als Bewerbung einreichen... Keine Ahnung, ob Claudia das akzeptieren würde, also lassen wir es fürs Erste bei dem aktuellsten Projekt.